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Gesellschaftliche Unbewusstmachung von Verantwortung

 

Es stellt sich aus unserer Perspektive also wiederholt die Frage, ob es das als traumatisch bezeichnete Ereignis ist, das den Komplex von unterschiedlichen Symptomtypen hervorbringt oder erst die verleugnende oder relativierende Reaktion der Mitwelt. In der Antwort, die wir in täglicher Praxis stotternd zu formulieren suchen, sehen wir Implikationen für Unterstützung, „Therapie,“  gemeinschaftliche Hilfe, Erweiterung eines Unterstützungskonzepts.

Wir wissen, dass wir hier ein Minenfeld betreten, war es doch bislang allgemeine Auffassung, dass nur das traumatische Ereignis in Verbindung mit einer individuellen Reaktion eine posttraumatische Störung mit charakteristischen Symptomen hervorrufen könne, eben weil die Symptome nun mal an das Individuum gebunden sind. Der Einfluss einer umgebenden Gesellschaft wurde vernachlässigt, und gar eine direkte Beteiligung der menschlichen Gesellschaft an der Ausformung von Symptomen wird nach wie vor vehement abgewehrt.

Selbstverständlich geschieht dies nicht oder nur selten in vorsätzlicher Weise. In unbewusster Art setzt eine Gesellschaft zahlreiche Instrumente der kollektiven Abwehr gegenüber einer traumatisierten Person ein, nachdem diese eine lebensgefährdende Situation überlebt hat. An der Verbannung von gesellschaftlicher Verantwortung ins Unbewusste sind stets Akteure mit bestimmten Interessen beteiligt, die Deutungen von Realität und ihren krank machenden Wirkungen akzentuieren, verbreiten und im öffentlichen Diskurs durchsetzen

 

 

Man wird nun folglich davon ausgehen müssen, dass die Vorannahmen und Meinungen über die Welt nicht nur im betroffenen Individuum erschüttert werden, sondern zugleich das kommunikative System, das in der Erziehung und individueller Entwicklung wirksam wird, betroffen ist. Die Zusammensetzung und die Inhalte dieses Systems sind jedoch zu keiner Zeit Gegenstand einer begleitenden Diagnostik, einer klinischen Bewertung oder korrigierenden Behandlung. Sie tauchen in keiner Klassifikation von Symptombildungen auf. Sie werden nicht auf die Anklagebank gesetzt, und sie müssen nicht zur Verantwortung, die sie haben, gezogen werden. Sie enthalten bereits jene Strategien, die Verantwortung leugnet. Daher regt sich der Verdacht, dass eine gesellschaftliche Verantwortung und Beteiligung an den posttraumatischen Irritationen unbewusst gemacht wird, indem eine auf das Individuum zielende Diagnostik als Praxis durchgesetzt wird.

Wir fragen uns daher, ob nicht eben diese Leugnung einer Verantwortung für den Mitmenschen zu einer Symptombildung führt. Die Leugnung von Verantwortung geht ja stets mit der Verweigerung der Anerkennung des verletzenden Charakters eines Ereignisses einher. Nach den gängigen klinischen Kategorien beginnt die Ausbildung einer klinisch relevanten Symptomatik rund vier Wochen nach einem traumatischen Ereignis. Sie kann mit erheblicher Latenz auch viel später erscheinen.

Sowohl in den vier oder sechs Wochen, die nach der unmittelbaren Entwicklung einer Antwort auf einen „extremen Stressor“ vergehen, als auch im weiteren, scheinbar symptomfreien Leben eines Traumatisierten hat der betroffene Mensch Kontakte zu Mitmenschen, Institutionen, in einem Wort: zu einem Echo auf seine Erlebnisse. Er soll berichten und in Worte fassen, was aus dem begrifflichen Fundus von der Gesellschaft zur Verfügung gestellt  und in unterschiedlicher Tiefe gelernt wird. Er wird schweigen wollen, wenn die zur Verfügung  gestellten Begriffe nichts hergeben. Das traumatische Gedächtnis verfügt nur über ein geringes Potenzial sprachlicher Begriffe.

Für eine von uns vermutete Unbewusstmachung gesellschaftlicher Einflüsse, die prägend auf den Verlauf von  Persönlichkeit, Wahrnehmung und Integration post Trauma sich auswirken, spricht wohl auch die Verwissenschaftlichung dieses Komplexes, wobei die Akzente, die Wissenschaften setzen, von Interessen und eingeengten Grenzen der Methodik und Ethik geleitet sind. In einem naturwissenschaftlichen und psychomedizinischen Sinne wird nun in das betroffene Individuum „hineingeforscht.“ Wechselwirkungen zwischen Selbstverständnis von Individuen und prägenden gesellschaftlichen Faktoren lassen sich unseres Erachtens nicht in diesen Kategorien allein erfassen. Zwar spielen naturwissenschaftliche (neurophysiologische) und psychomedizinische Faktoren bei traumatischen Folgereaktionen eine Rolle, fraglich ist jedoch, wie sich Haupt- oder Nebenrolle verteilen. Unter kulturwissenschaftlichen, sozialanthopologischen Vorzeichen wohl eher eine Nebenrolle.

Wiederholt ist in Kriegszeiten die psychiatrische Aufmerksamkeit auf psychisch geschädigte Menschen, vor allem Soldaten, gerichtet worden. Im ersten und zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die ärztliche Fürsorge der Militärpsychiater auf die rasche Wiederherstellung der Kampffähigkeit. Psychiater wurden zu „Maschinengewehren hinter der Front“, wie es Freud nach dem Weltkrieg I einmal nannte.

Obschon es sich bei den Betroffenen um Reaktionen auf extreme Lebensbedrohung handelte, musste diese Ursache der Symptomatik unbewusst gemacht werden. Wenn Krieg Realität repräsentierte, war jede Form, dem Krieg zu entgehen, als mangelhafte Anpassung an die Realität zu klassifizieren. Perfide!

In der Vielzahl von menschlichen Verhaltensweisen als Folge einer traumatischen Situation liegen der Anlass und die Ursache für eine Verallgemeinerung, die Diagnosen ermöglichen soll. Die resultierende Klassifikation als Aneinanderreihung von Einzelphänomenen und die gleichzeitige Aussonderung von seltenen und unähnlichen Qualitäten haben unter anderem die Aufgabe, der Logik (und damit einer Wissenschaftlichkeit durch Experimente) den Weg in die Diagnostik menschlicher Verhaltensweisen – der Biowissenschaft -  zu bahnen, was nachvollziehbar zu großen Problemen führen muss, weil der Gegenstand der Beobachtung und Beschreibung sich in konstanter Veränderung befindet, wann immer er in Interaktion mit Umwelt, mit therapeutischen Personen, mit Verwandten und Ideen tritt. Beschrieben werden kann nur in einer Momentaufnahme ein gleichsam in alle Richtungen bewegliches Ziel, wenn als Eingriff in die Naturgesetze die Zeit angehalten wird, während das beschriebene Phänomen sowohl in der Zeit als auch durch soziale und andere Sinneseindrücke fortgeschritten ist. Mit anderen Worten: Prozesse lassen sich nicht in Momentaufnahmen einfangen.

Kann man nun dynamische Prozesse einer Beschreibung öffnen, in der berücksichtigt wird, dass die klassifizierten Qualitäten menschlichen Verhaltens einem fortwährenden Wandel unterliegen? Psychische oder psychosoziale Symptome, die sich zur Beschreibung eignen, sind folglich nicht stationär wie eine Nase oder ein Finger. Was Symptome nach traumatischen Erlebnissen einer wissenschaftlichen Erforschung zugänglich macht, mag vor allem ihre Funktion sein, die von Interaktionen und Sinneswahrnehmungen relativ unberührt erscheint, jedoch eine menschliche Definition voraussetzt. Die Funktion der posttraumatischen Symptome ist der Hinweis auf ein Trauma. Jeder Mensch weiß, dass posttraumatische Symptome irgendwann in jedem Leben (zeitweilig) auftauchen. Unspezifische Funktionen erinnern an Paradoxien, denn wenn Menschen Funktionen bestimmen und in Kategorien anordnen, dann definieren sie im Allgemeinen spezifische vernünftige Funktionen (das Auto hat die Funktion der Fortbewegung, es hat nicht die Funktion zu töten). Nun verhalten sich Symptome empirisch nicht wie „rote Ampeln,“ die ihre Funktion deutlich zu erkennen geben. Vielmehr zeigen posttraumatische Symptome ihre Funktion überhaupt nicht gezielt an, sondern offenbaren sie erst in einem interpretierenden und differentialdiagnostischen Akt. Die Funktion der Symptome, die eine Klassifikation erlaubt, erscheint verborgen. Sie werden erst zu Indizien auf ein Trauma, wenn bestimmte Phänomene durch Experten in einer Klassifikation einem Trauma als spezifisch zugeschrieben werden. Dadurch wird behauptet, dass eine Summe bestimmter Symptome (nach Isolierung vom ganzen Leben) sich verhält wie die Summe bestimmbarer Mineralien, die in einem Granitstein enthalten sind und für ihn spezifisch gelten. (Über die quantitative Zusammensetzung sagt dies nichts aus: für eine klinische Manifestation muss man zwangsläufig einen Schwellenwert denken, jenseits dessen die Symptome erst zu einem Krankheitswert werden. Aber was geschieht diesseits? Sensibilisierung? Desensibilisierung? Akkumulation von Kränkungseinheiten?)

Hier nun wird die posttraumatische Symptomatik völlig von der Logik in Stich gelassen, da Symptome eine umfassende lebensgeschichtliche Realität repräsentieren, die zur Persönlichkeit gehört (Zizek) Damit wird das Bündel von Symptomen, das ein Mensch nach extremen Ereignissen zeigt, nicht mehr durch die Funktion charakterisiert, auf ein Trauma zu verweisen. Vielmehr verweist es auf die ganze Person, seine Lebensgeschichte und seine Unverwechselbarkeit mit zahllosen Variablen. Die Persönlichkeit mit samt ihren Symptomen enthüllt sich averbal durch Verhalten oder in Erzählungen. Wenn, haben wir uns gefragt, Symptome Teil der Persönlichkeit sind, sollte man sie dann überhaupt „wegtherapieren“? Wenn Symptome als Ausdruck lebensgeschichtlicher Realität verstanden werden, entziehen sie sich dann nicht „normalisierenden“ therapeutischen Schritten im Individuum?

Eine traumatisierte Person möchte von dem quälenden Charakter der posttraumatischen Symptome befreit werden, weil sie sich in hohem Maße gestört fühlt. Sie willigt im Allgemeinen in die Veränderung ihrer Persönlichkeit ein.

Das ist die Stunde der Experten.  Eine gewisse Willkür liegt darin, dass die Bildung von allgemeinen Begriffen und ihren vorgeschriebenen Bedeutungen in vergleichenden Prozessen hergestellt wird, in denen die Elemente ausgesondert werden, die vielen Fällen gemeinsam sind, und diejenigen Elemente ins Unbewusste fallen, durch die sie sich vom Verallgemeinerten unterscheiden (John Dewey).

 

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Der Begriff des Traumas in seiner Verwandlung von der Physiologie zur Psychologie hat eine längere Geschichte durchlaufen. Als der gewandelte Begriff für psychotherapeutische Exerzitien wieder entdeckt wird, gegen Ende der 1970er Jahre, beinhaltet er in erster Linie die Erfahrung von Lebensgefahr und Sterben bei Soldaten, die in den Vietnam-Krieg getrieben worden waren und nach ihrem Überleben unerwünschte Symptome im Fühlen, Handeln und ihrer Wahrnehmung von Realität zeigten, die von Aggressionen, Selbstbeschädigung, Ruhelosigkeit gekennzeichnet waren. Dies hatte zunächst prägenden Charakter, weil die Symptome der Veteranen in den diagnostischen Katalog eingingen. Zuvor war der Begriff des Traumas weit gehend für Verfolgte und Überlebende des nazistischen Holocaust reserviert geblieben. Die US-Psychiatrie, zwischen Pragmatismus und Oberflächlichkeit im theoretischen Bereich angesiedelt, beglückte die westliche Welt mit einem Syndrom posttraumatischer Störungen. Dabei wurde festgeschrieben, dass einer bestimmten vorgeschriebenen Zahl an Symptomen ein Krankheitswert zukommt, wenn ein traumatisches Ereignis vorausgegangen ist. Damit wird implizit anerkannt, dass die Realität, wie sie ist, zu seelischer Beschädigung führen kann. In einem Zirkelschluss wurde ferner bestimmt, dass die Chance, nach einem traumatischen Ereignis an einer multiplen Symptomatik zu erkranken sehr groß und bei keinem Menschen auszuschließen sei, dass ein traumatisches Erlebnis in die therapeutische Praxis führen werde. Dabei kann es sich um Traumata der fernen Vergangenheit handeln oder um kürzlich eingetretene. Sie mögen sich plastisch in der Erinnerung eingeschrieben haben oder sich durch einen Dissoziation genannten Prozess verborgen haben, aus dem sie sich durch weitere Symptome in verwandelter Form zeigen. Interpretation von Indizien und Bezügen ist in den Fällen angezeigt, in denen ein Narrativ keine lückenlose Erlebniskette erkennen lässt.

Die Psychoindustrie hat mit Einführung ihrer Erkenntnis, dass die Realität zu psychischen Störungen führen kann, einen unerschöpflichen Markt geschaffen, auf dem fortlaufend neue Störungsbilder konstruiert werden.

Nach einigen Jahren hektischer Suche nach dem Kern psychischer Reaktionen machte sich die Erkenntnis durch Erfahrung breit, dass ein traumatisches Erlebnis nicht zwangsläufig in eine posttraumatische Symptomatik führen müsse und dass die eintretenden (sie treten ätiologisch in der Tat von außen ein) Symptome zugleich Teil anderer psychiatrischer Diagnosen seien. Für diese Symptome wird allerdings eine Diagnose erforderlich und neu zusammengesetzt, wenn ein traumatisches Ereignis in der Vorgeschichte eines Menschen zu eruieren sei. Damit wurde – im Gegensatz zu den meisten psychiatrischen Diagnosen – ein äußerliches Gewaltereignis für eine psychische Störung verantwortlich gemacht.

Eigentlich eine unerhörte Neuigkeit, die zur Frage berechtigt, warum der medizinische Bereich für zuständig erklärt wurde! Jedem zu Empathie fähigen Menschen war diese Tatsache seit Jahrhunderten bekannt; genauso wie Prügelpädagogik nicht gerade zu einem glücklichen Leben verhilft, weil sie mit dem Gefühl der Demütigung verbunden ist. Allerdings eine Erkenntnis, die anfangs nur selektiv anerkannt wurde. In eine krankheitswertige Symptomatik nämlich könnten nur umschriebene Traumata führen, und weil die Psychiatrie sich zu Beginn der Neueinführung von Diagnostik auf Veteranen fokussierte, war das wesentliche Symptome auslösende Trauma die Lebensgefahr von Soldaten und der Anblick von Toten, die (zumeist) der eigenen Einheit angehörten. Erst allmählich wurde der Kreis traumatischer Erlebnisse, die in chronische posttraumatische Symptome münden könnten, konstant erweitert. Zur Absicherung der Diagnose „posttraumatische Belastungsstörung“ wurden Komorbiditäten benannt, die Überschneidungen zur Symptomatik der posttraumatischen Störung aufwiesen, aber auch Dispositionen zu anderen Krankheitsbeschreibungen anzeigten. Die Diagnose: posttraumatische Belastungsstörung rettete sich mit dem Konstrukt von Komorbiditäten aus einer Krise, die durch Reparationsansprüche einerseits und durch die beobachtbare Tatsache andererseits verursacht worden war, dass nämlich nicht jeder von Erlebnissen Überwältigte die spezifischen Symptome aufwies. Durch die Zuordnung von Komorbiditäten konnten Rentenansprüche von traumatisierten Personen abgewehrt werden. Später trat dann auch die „partielle Belastungsstörung“ hinzu, die ein weit gehend normales Alltagsleben führen ließ, jedoch bei Stichwörtern oder -situationen zu Schlüsselerlebnissen eine posttraumatische Symptomatik auslösen konnte. Im Bereich des Gutachterwesens verzweigten sich die denkbaren Interpretationen immer mehr, und nicht selten fand ein Gutachter eine Krankheitsbeschreibung, und ein anderer ein dieser widersprechendes Urteil. Dies wurde besonders deutlich, wenn zugleich die Glaubhaftigkeit des zugrunde liegenden Traumas in Frage gestellt wurde, wie dies bei Flüchtlingen oder Frauen, die sexualisierte Gewalt beklagten, oft der Fall war.

 

Während Vergangenheit und Gegenwart bei einer traumatisierten Person in einem konfliktreichen Verhältnis stehen, konstruiert die Psychologie ein System ohne Konflikte, womit die Systematik gemeint ist und nicht das therapeutische Ziel oder der therapeutische Weg. Die Systematik  beruht auf Verstehen, indem sie Vergangenes in einen Sinnzusammenhang mit der Gegenwart bringt. Auch in solchen Fällen, in denen es keinen offensichtlichen Sinn gibt; herrscht bei Therapeutinnen ein Zwang zur Sinngebung. Das war der Zweck  aller Religionen, die den letzten Sinn in Gott gefunden zu haben meinten. Was als Schrecken oder Unwissen von außen kam, wurde ursächlich nach ganz außen projiziert. Damit existierte zu allen Zeiten ein geschlossenes System, das Sinn suggerierte und den Ausgangspunkt von Verstehen bildete.

 Therapeuten von Traumapatienten haben es insofern einfach, als sie nicht zu deuten gezwungen sind, was als Ursache für eine umfangreiche, empirisch gefilterte Symptomatik in Betracht kommt. Die verursachenden Elemente liegen dann auf der Hand, wenn der Patient seine Sprache nicht verloren hat, wenn der Klient von sich aus redet und nicht aus Abwehr und Vermeidung den Therapeuten nötigt, die Trickkiste der landläufigen oder seiner speziellen Deutungen zu öffnen. Selbstverständlich bleibt immer noch genügend Material für Interpretationen, das sich auf die Entwicklung der posttraumatischen Symptomatik bezieht, die zu einem Alltagsleben „untauglich“ machen. Die Lebensgeschichte eines Menschen ist durch ein Ereignis  - zumeist ein plötzliches und unerwartetes Gewaltereignis - aus den Fugen geraten. Verstehen, d.h. Zusammenfügen und Interpretieren seitens des Therapeuten setzt folglich nach dem traumatischen Ereignis ein und betrifft eine manifeste oder drohende Symptomatik.

 

„Alle Auslegung, die Verständnis beistellen soll, muss schon das Auszulegende verstanden haben. (...) wissenschaftlicher Beweis darf nicht schon voraussetzen, was zu begründen seine Aufgabe ist. Wenn aber Auslegung sich je schon im Verstandenen bewegen und aus ihm her sich nähren muss, wie soll sie dann wissenschaftliche Resultate zeitigen, ohne sich in einem Zirkel zu bewegen (...)?“

(M. Heidegger (1931) Sein und Zeit, §32, S. 152f)