von Sepp Graessner

Die folgenden Zeilen mögen als Anregung dienen, über das komplexe und komplizierte Thema „Trauma und Zeit“ nachzudenken. Praktikerinnen wissen, dass sie oftmals mit der „Zeit“ therapieren, zuweilen auch gegen die „Zeit.“ Dass es  jedoch  mit Bezug auf Zeit ein Schema in Menschen gibt, das nachhaltig durch extreme Traumata wie z.B. Folter beschädigt werden kann, ist eher selten Gegenstand von Überlegungen und Beobachtungen. Das Zeiterleben in einem Zeitschema wird stets als Konstante vorausgesetzt. Hier werden daher zur Diskussion einige Aspekte vorgestellt, die mir bei der Reflexion meiner eigenen Praxis begegnet sind. Meine Überlegungen verzichten auf Beispiele und Zitate, gleichwohl gehen zahlreiche Lektüren in diesen Beitrag ein.

 Die Zeit ist nichts, was den Menschen und ihrem psychischen Erleben äußerlich ist. Zeit ist als Prozess in allen sinnlichen Wahrnehmungen und Reaktionen auf Wahrnehmungen enthalten. Daher ist Zeit als Schema nur als Prozess zu verstehen und nicht nach dem isolierten Kausalitätsprinzip, wonach ein isoliertes, plötzlich einbrechendes (z.B. traumatisches) Ereignis für langfristige Folgephänomene verantwortlich zu machen ist, ohne dass weitere (frühere oder spätere) Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssten.

Das westliche Traumakonzept wirkt auf sonderbare Weise einbeinig. Das traumatische Ereignis in westlichem Verständnis muss folglich aus seinen Kontexten gelöst werden, damit es die ihm zugeschriebene erschütternde Wirkung entfalten kann, was eine gewisse Willkür zur Voraussetzung hat. Die psychische Verarbeitung eines Gewalterlebnisses macht diesen Schritt der Isolierung einer lebensbedrohlichen Szenerie aus einem komplexen Kontext nicht mit, behaupte ich. Die als z.B. Scham und Schuld verkleideten Fragen traumatisierter Menschen breiten einen umfangsreichen Kontext aus, der auf eine soziale Genese hinweist. Auch wenn die therapeutische Aufmerksamkeit hauptsächlich dem isolierten Gewaltereignis gilt und dieses als Ursache für Folgephänomene verantwortlich gemacht wird, so ist es erfahrungsgemäß der Erzählakt, der einen (wenn auch nicht umfassenden) Kontext entstehen lässt, der vor dem Ereignis einsetzt und nach dem Ereignis identifizierbare Spuren hinterlässt. Der gesamte, um ein Ereignis gruppierte Kontext steht stellvertretend für ein individuelles Zeitschema. Dieses wird folglich schon durch Isolierung und willkürliche Definitionen in Verwirrung gestürzt.

Wie Menschen Zeitschemata, Zeittakte und formalisierte Zeit als notwendige Koordinate in ihre inneren Prozesse einarbeiten, ist wohl zu einem guten Teil kulturell organisiert. Folglich unterscheiden wir die westlichen Zeitschemata und z.B. die fernöstlichen. Die intrinsische Zeit können wir vorerst als biologische vernachlässigen, wenn wir uns mit den Wirkungen von Gewalthandlungen aus einem sozialen Kontext befassen. Die Mechanismen der biologischen Zeitschemata weisen zwar reaktiven Charakter auf äußere und innere Reize auf; sie sind jedoch innerhalb bestimmter Grenzen konstant und bilden einen Sockel, auf dem das kulturell erworbene Zeitschema ruht.

Bei den Folgephänomenen nach traumatischen Ereignissen akzeptieren wir ländläufig, dass z.B. ein Gewaltakt einen Menschen in der nahen oder fernen Vergangenheit verletzt hat. Wir gehen ferner davon aus, dass die physiologische Erinnerung als spontaner oder provozierter Prozess ein vergangenes Ereignis in die Gegenwart eines verwundeten Subjekts  befördert. Das traumatische Ereignis wird nicht nur am Ablagern (d.h. Integrieren) oder Vergessen gehindert, sondern bestimmt posttraumatisch etliche Parameter des physiologischen Befindens, der Gefühle, Assoziationen, der Handlungsrahmen und –motive und sicher auch das erworbene Zeitschema. Ein wesentlich konstanter Faktor, der auch schon vor einem extremen traumatischen Ereignis bedeutsame Orientierung und Sicherheit bot, ist das kulturell erworbene Zeitschema. Durch das traumatische Gedächtnis wird ein traumatisches Ereignis inkorporiert, das danach weiterwuchert und ein Eigenleben jenseits der aktuellen Realität führen kann. Die traumatische Zeit löst sich posttraumatisch vom Zeitschema eines verletzten Menschen, indem sie Vergangenheit und Gegenwart zusammenführt und Zukunft verdunkelt. An diesem Mechanismus ist eine soziale Umwelt beteiligt, vor allem dadurch, dass sie Sprache für Übermittlungen zur Verfügung stellt, für die Bezeichnung von Affekten, Klassifikationen, Erzählweisen.

Dieses Zeitschema wird nicht unmittelbar durch eine schmerzhafte Gewalt irritiert oder außer Kraft gesetzt. Es darf zumindest bezweifelt werden, dass überhaupt ein einziges Ereignis zur Schädigung des Zeitschemas führen kann, nachdem es über lange Zeiträume entwickelt und gut verwurzelt wurde, da jedem Ereignis eine Kette von Ereignisbedingungen vorausgeht, die zu relativer physiologischer und psychischer  Adaption führt. Vielmehr unterliegt das individuelle Zeitschema  posttraumatischen Veränderungen, indem Vergangenheit, die nicht vergangen ist, Gegenwart als substanziell geronnene Vergangenheit und Zukunft, die durch reaktive traumatische Angst auf die Gegenwart zurast, ganz eng zusammenrücken. Sie büßen fast ihre Unterscheidbarkeit ein, zusätzlich dadurch, dass ein katastrophales Ereignis Emotionen freisetzt, die eine noch größere Katastrophe aus der Zukunft herannahen sehen lassen. Im Unterschied zu erinnerten freudigen Ereignissen, z.B. den Tag der Eheschließung, ist der Abstand zu diesem Ereignis der Vergangenheit, das über eine kürzere oder längere Vorgeschichte verfügt, zumeist eindeutig. Selbst wenn sich Emotionen bei der Erinnerung an dieses Ereignis einstellen, weiß man, dass der Tag der Eheschließung vor z.B.  sieben Jahren lag. Die Distanz liegt im Bewusstsein. Und wenn ein Mensch sagt:“ Mir ist, als wäre es erst gestern passiert,“ so siedelt er das Ereignis in der Vergangenheit an. Schreckliche und bedrohliche Ereignisse lösen Empfindungen aus, die dagegen formulieren lassen: „Es ist mir heute wieder passiert.“ Nicht in der Realität, jedoch in der durch Gedächtnistätigkeit verursachten Vorstellung, die wohl eher eine Nachstellung ist. Erlebte Vergangenheit und Erinnerung in der Gegenwart fallen durch die Mobilisierung von spezifischen Affekten zusammen oder überlagern sich, ohne dass ein Bewusstsein die Möglichkeit zur Korrektur hätte.

Die Schädigung des posttraumatischen Zeitschemas liegt darin begründet, dass Ereignisse der Vergangenheit in jeweils veränderte Gegenwarten, bei Tag und bei Nacht, einbrechen. Sogar Jahrzehnte nach einem Ereignis, wenn es sich denn überhaupt wie in einer Petrischale isolieren lässt, übernimmt Vergangenheit die Rolle der Gegenwart. Vergangenheit hat die Eigenschaft, dass sie per definitionem den Abschluss sucht, damit man sagen kann, das ist vergangen. Dies erscheint posttraumatisch nicht realisierbar, und hierin erkenne ich die Schädigung des kulturell erworbenen Zeitschemas. Offenbar spielt hierbei die selbstreferenzielle Potenz des menschlichen Gehirns eine Hauptrolle. Und sehr wahrscheinlich auch die Autosuggestion, die sich aus dieser Potenz herleitet. Zuweilen erscheint es mir, als führe das Zeitschema der Selbstreferenzialität zu einer Kollision mit dem und zu Widerstand gegen das kulturell und sprachlich erworbene Zeitschema.

 Es fällt auf, dass in der Psychotraumatologie von den drei Dimensionen der Zeit (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) oft die Rede ist, nicht jedoch vom Zeitgerüst, in das ein traumatisches Ereignis sich oft weigert integriert zu werden, weil dieses Schema seine integrative Tauglichkeit eingebüßt hat. Wenn man nun nach einem extremen Trauma von einer Schädigung des Zeitgerüsts ausgeht, stellt sich die Frage, wie denn Sinn und Sinngebung ohne ein intaktes Zeitschema posttraumatisch ermöglicht werden können. Denn Sinn ist nicht zeitlos.

Ich denke, es geht hier nicht um spleenige Ideen, sondern um grundsätzliche Orientierung in einer Realität.

 Ich erlaube mir eine spielerische Frage: Ist Psychotrauma nicht vielleicht in einem  seiner bedeutsamen Kerne eine Desorganisation (Desynchronisation) des erlernten, vertrauten Zeitschemas und Koordinatensystems, indem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ihren geordneten Stellenwert, Orientierung und Maßstab verlieren, wenn im Angesicht drohenden Todes die Dimension Zukunft illusionär erscheint, d.h. plötzlich und schockartig aus der vertrauten  temporalen Trinität die Unendlichkeit oder auslöschende Ewigkeit droht, zugleich, wenn man solche Bedrohung überlebt, ein Zipfel von Zukunft wieder greifbar wird, der zum Ansatzpunkt für „vertrauensbildende“ Maßnahmen werden kann, da im Vertrauen schon primär  eine Orientierung auf Zukunft begründet liegt? PTSB wäre dann folgerichtig eine Störung der Zeitordnung, indem permanent durch wiederkehrende Bilder das „traumatische“ Zeitschema keine Orientierung ermöglicht und daher der traumatische Prozess keinen Abschluss finden kann. (Man mag darin einen Zweck erkennen. Ich kann es nicht. Und ich erkenne darin auch keine klinische Relevanz.)

Vertrauen müsste sich jedoch gegen den Einfluss der vorbewussten Erfahrung von willkürlicher Gewalt und Misshandlung durchsetzen können, damit Vorvergangenheit (Ressourcen)  über Vergangenheit triumphieren kann. Womit wir beim Urvertrauen angelangt sind, das eine funktionale Betrachtung einleitet, die mit einer willkürlichen Setzung beginnt. Wieso Urvertrauen? Urvertrauen kann ebenso wenig Objekt von Forschung sein wie der Urschrei. Vertrauen erlaubt stets sein Gegenteil. Vertrauen und Misstrauen spielen beide  prognostisch mit der Zukunft, allerdings mit verschiedenen Vorzeichen, und beide werden von  körperlichen Prozessen begleitet, die sich durch eine unterschiedliche Angstprägung unterscheiden. Angst und Zeitschema sind für ein posttraumatisches Befinden bislang  ungenügend reflektiert. Das individuelle  Zeitschema ist mehr als nur die rahmende Struktur für Ereignisse und Erleben, für Bewegung und Entwicklung.  Mit den Stiefeln der Erinnerung begeht man einen Weg, dessen Ende in der Zukunft unbekannt ist. Kognitiv begleitete Emotionen wie Vertrauen, Hoffnung, Furcht sind durch ihre Orientierung auf Zukunft charakterisiert. Erinnerung aber bedeutet in der Moderne Erlösung, so die landläufige kulturelle Verheißung. Gibt es überhaupt ein Leben ohne traumatisches Erlebnis? Gibt es ein Leben vor der ersten Angsterfahrung? Gibt es ein Leben vor dem Trauma? Bedeutsame Gewalterlebnisse sind nicht unbewusst oder entstellend transformiert. Sie repräsentieren Schlüsselerlebnisse, die das psychische Korsett identitätsstabilisierend  stützen. In der modernen Gesellschaft können auch sich selbst inszenierende Opfer (z.B. in Talkshows, Blogs, Memoiren) sich im öffentlichen Raum stabilisieren. Daher brauchen Erinnerungs- und Erzählakte auch nicht das traumatische Erlebnis aus einem verborgenen und verwandelten Status hervorzuzaubern, vielmehr sind die Ursachen für Leiden leicht erinnerbar und erzählbar. Und dort, wo sich traumatisches Erleben in Symptome transformiert hat (wann und durch welche Akte geschieht dies?) und den Betroffenen nicht unmittelbar zugänglich ist, hilft der Experte mit seinem suggestiven Bauchladen. In Fällen von posttraumatischer Amnesie kann allerdings auch ein therapeutisches Angebot nicht helfen. Dann beginnt das Deutungsdickicht, aus dem zuweilen konstruierte Erinnerungen aufsteigen wie Rauchzeichen. Der Erzählakt wird zu einer Inszenierung, in der sich ein leidender Mensch bestimmter kultureller Strukturen bedient. Im öffentlichen oder therapeutischen Erzählakt liegt der Versuch, das verlorene Zeitschema wiederzugewinnen. Sprache ist folglich das entscheidende Instrument dazu, weil es bereits ein, wenn nicht das Zeitschema zur Verfügung stellt. Ohne Sprache könnten wir kein Zeitschema gewinnen, das auch unsere inneren psychischen Vorgänge strukturiert.

Das traumatische Gedächtnis – ist es nun ein Erkenntnisinstrument oder eine Sackgasse der Verdrängung und Vermeidung? – spielte immer schon mit den üblichen und gewohnten Zeitschemata: Das Vergangene war nicht vergangen, sondern existierte auch in der Gegenwart via Gedächtnis. Im westlichen Kulturkreis kommt der Zeit eine metaphysische Potenz zu: Sie kann (gleichsam unabhängig vom Subjekt) handeln, heilen, reif sein, sie setzt in Bewegung oder bleibt stehen. Obwohl jedes reale Ding mit Zeit verknüpft ist, behaupten wir leichtfertig von Kunstwerken, sie seien zeitlos. Unser kulturelles Zeitschema trägt hellenistisch-christliche Charakterzüge. Es muss gelernt werden, es ist nicht natürlich. Würde es nicht gelernt, hätten wir keine Ereignisse, keine Zäsuren, sondern einen kontinuierlichen Fluss. Und alles, was gelernt wird, kann auch erschüttert, verwirrt werden. Das Zeitschema ist keine Konstante, was man in sinnlicher Deprivation überprüfen kann, wo es überraschender Weise rasch abhanden kommen kann. Das Zeitschema des Menschen entspringt aus sozialer Verbindung und dient ihr. Wenn Erlerntes und Gewohntes aus der Bahn geworfen werden, steigt in Menschen diffuse Angst auf. Angst ist immer das verklammernde Verbindungsstück zwischen Vergangenheit und Zukunft. Mit generalisierter Angst und anderen Emotionen kommt die Zukunft auf seelische Verletzte zu. Wenn sie diese erreicht, war die Zukunft formal Vergangenheit. In Wirklichkeit aber Gegenwart. Allan Young hat dieses neue vertrackte Zeitmuster eindrücklich beschrieben. Es ist also nicht zu verstehen, warum Menschen in den vor heute liegenden Jahrhunderten, die eigentlich hinter uns liegen, dieses verwirrende Zeitschema nicht durchschauten und z.B. in religiöse Vorstellungen einarbeiteten. Wenn dem reanimierten Traumadiskurs im westlichen Kulturkreis eine Angst erzeugende Katastrophe vorausgegangen sein muss, - Reiz und Reizreaktion verfügen über eine zeitliche Dimension - entstand dann die heutige neue Lehre von den Psychotraumata mit einer gewissen Verzögerung zur Erkenntnis, dass alles vernichtende Gewalt in Gestalt der Nuklearwaffen neue Dimensionen der Wahrnehmung, der Vergeblichkeit, Bedrohung und Angst eroberte und Veränderungen des Befindens und ein Bewusstsein von latenter Verletzlichkeit veranlasste, die sich nach Auschwitz und zusätzlich zum Holocaust als jederzeit mögliche Gefährdung einnistete? Die Menschen während des Barock entwickelten ihr Zeitschema nach den Erlebnissen des Dreißigjährigen Krieges und der entfernten Erinnerung an die Pest. Geschichte wird heute als Abfolge von Katastrophen rezipiert. Von welchen Großkonstellationen mittelbarer Gewalt wird die Depression heute verursacht oder zumindest nachhaltig beeinflusst? Spielen Genetik, Tempo und moralische Sinnkrisen die ihnen zugeschriebenen Rollen? Oder geht es beim Trauma wie beim Alltagsleben um die Eindämmung diffuser und latenter Angst, möglicherweise aber um deren Erzeugung? Was macht die epidemische Potenz von Virusinfektionen mit den heutigen Menschen? Sie werden an die Endlichkeit ihrer Zeit erinnert und reagieren sogleich mit Verdrängung. Die kollektiven Muster bestimmen und formen die individuellen. Wenn nun Verdrängung ein menschlicher Umgang mit Schrecknissen und zur Vermeidung von bewusst erlebter Angst ist, warum fordern wir heute eine Erinnerungspflicht? In kollektiver Geschichte und in Therapien? Moralisch induzierte Erinnerungspflicht von Tätern und Verletzten nimmt die Züge von Beichte an, die in unserem säkularen Zeitalter nie ganz verschwunden waren.

Erinnerung hat die Eigenschaft, dass sie Zeitschwellen überwindet wie ein Vogel die Datumsgrenze, und indem sie vergangene Ereignisse zeitschrumpfend in die Gegenwart zieht und mit eben den Emotionen begleitet, die beim Eintreten des Ereignisses bestimmend waren und durch unwillkürliche Wiederholungen danach eine feste Bindung erzeugten, erhält die traumatisierte Zeit, das traumatisierte Zeitschema seinen besonderen Charakter, den man mystisch nennen könnte. Die Zeit, sagen wir, könne Wunden heilen. Individuelle Verletzungen werden schneller geheilt als kollektive. Kollektive Wunden im Gegenteil werden sogar oft offen gehalten. Rituale thematisieren ein Trauma, das am Vernarben gehindert wird. Die Zeit als metaphysischer Heiler soll dann nicht in Aktion treten. Auch hier finden wir eine gesellschaftspolitisch gewollte Verwirrung des Zeitschemas: Während oftmals kollektive Wunden weiterbluten sollen, wird z.B. vom familiären Umfeld erwartet, dass individuell erlebte Verletzungen überwunden werden mögen und sei es in therapeutischen Bemühungen. Es muss angezweifelt werden, ob unter den Bedingungen kollektiver Wundrituale eine therapeutisch gestützte individuelle Heilung vollends gelingen kann. Auf der anderen Seite wünschen wir keine Gleichschaltung, keinen Gleichschritt von kollektiven und individuellen Traumabearbeitungen. O tempora o trauma.